Kompressionsbestrumpfung: Das Konzept der Kompressionstherapie

Kompressionskleidung kennen viele bestimmt aus dem Profi-Sport – in der Medizin dient die Kompressionsbestrumpfung jedoch nicht der Leistungssteigerung, sondern der Behandlung von Ödemen im Rahmen einer Kompressionstherapie. Das Ziel ist dabei, durch das Tragen individuell gefertigter Kompressionskleidung Krankheitssymptome zu lindern und ein Fortschreiten der eine Krankheit zu verhindern.

In diesem Beitrag erkläre ich dir, wie genau eine Kompressionstherapie wirkt, wann sie zum Einsatz kommt und warum eine gute Passform bei medizinischer Kompressionskleidung wichtiger ist als bei jedem anderen Kleidungsstück.

Warum eine Kompressionstherapie?

Bei verschiedenen Krankheitsbildern – zum Beispiel beim Lipödem oder Lymphödem – kommt es zur Bildung von Ödemen. Hierbei handelt es sich Lymphflüssigkeit, die vom Lymphsystem nicht mehr vollständig oder nicht schnell genug abtransportiert werden kann und sich darum im Gewebe sammelt. 

Dieser Effekt verschlimmert sich in der Regel im Tagesverlauf, ganz besonders bei warmen Temperaturen oder langem Stehen. Häufig treten begleitend dazu auch eine besondere Sensibilität der Haut, Spannungsgefühle oder auch starke Schmerzen auf.

Eine Kompressionstherapie ist häufig der zweite Schritt einer Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie (KPE) und kommt in der „Erhaltungsphase“ zum Einsatz. Nachdem das Gewebe von der überschüssigen Lymphflüssigkeit befreit wurde, soll mittels Kompressionsbestrumpfung nun eine erneute Ödembildung verhindert bzw. abgeschwächt werden.

Kompressionstherapie – Wirkung der Kompressionsbestrumpfung

Da die Kompressionsstrümpfe einen konstanten Druck auf das Hautgewebe ausüben, laufen im Körper folgende Prozesse ab:

  • Die Zellstruktur wird verdichtet bzw. die Zellen werden näher aneinandergerückt. Das erleichtert den interzellulären Austausch von Nährstoffen sowie den Abtransport.
  • Der Druck verhindert ein einfaches „Hineinströmen“ der Zellflüssigkeit und senkt damit das Ödemrisiko.
  • Eine Ballung an Flüssigkeit in einzelnen Zellregionen wird verhindert – stattdessen wird das Ödem durch die Kompression auf eine größere Region aufgeteilt. Das gibt anderen Zellen die Möglichkeit, am Abtransport der Lymphe bzw. der Flüssigkeit mitzuwirken.

Du siehst: Das Tragen von Kompressionsbekleidung macht einen deutlichen Unterschied im Alltag. Dafür ist es jedoch erforderlich, dass man wirklich gut passende Kleidung trägt – und dass man sie regelmäßig trägst!

Kompressionstherapie: Individuelle Kompressionsbestrumpfung ist wichtig

Um eine wirksame Behandlung von Ödemen zu ermöglichen, müssen die Kompressionsstrümpfe speziell auf die Trägerin abgestimmt werden. Dabei gibt es gerade im Vergleich zu den bekannten „Venenstrümpfen“ einige wichtige Unterschiede zu beachten:

  • Passform
    Eine gute Kompressionsbestrumpfung liegt bewusst eng an der Haut an, damit ein idealer Druck auf das Gewebe ausgeübt werden kann. Zu wenig Druck führt zu einer erneuten Ödembildung, während zu hoher Druck zu Durchblutungsstörungen und Schmerzen führen kann. Darum ist es sehr wichtig, die Passform körperbezogen individuell zu bestimmen – hierfür ist der Gang zum Sanitätshaus eine gute Wahl.
  • Einweisung
    Eine Kompressionsbestrumpfung richtig an- und auszuziehen ist gerade bei der Erstversorgung im Rahmen einer Kompressionstherapie eine echte Herausforderung. Damit die Kompressionsstrümpfe an allen Hautpartien richtig und fest anliegen, erhältst du beim Kauf gleichzeitig auch eine Einweisung. So weißt du, wie die Kleidung richtig sitzen muss.
  • Strickung
    Für eine Kompressionsbestrumpfung eignen sich nur sogenannte „Flachstrickstrümpfe“. Durch die Flachstricktechnik wird das Material sehr fest, belastbar und übt über die gesamte Oberfläche einen konstanten Druck aus. Dadurch ist sie weniger elastisch als die genannten „Venenstrümpfe“, die typischerweise mittels Rundstricktechnik gefertigt werden – aber das ist genau so gewollt.

Verschiedene Varianten der Kompressionsbestrumpfung

Wenn von einer medizinischen Kompressionsbestrumpfung die Rede ist, dann gibt es dabei nicht einfach nur „die Kompressionsstrümpfe“. Je nach individueller körperlicher Situation kann für eine Kompressionstherapie eine ganze Reihe unterschiedlicher Kompressions-Modelle im Einsatz sein.

  • Ausführungen
    Es gibt Kompressionsstrümpfe in unterschiedlichsten Varianten. Dazu zählen neben der klassischen Strumpfhose auch Caprihosen oder Radlerhosen. Länge und Schnitte sind dabei individuell vom Arzt festzulegen.
  • Kompressionsklasse
    Welcher Druck muss auf die Hautstellen ausgeübt werden, damit die Kompressionsbestrumpfung auch wirklich wirksam ist? Die jeweilige Klasse muss ebenfalls von ärztlicher Seite festgelegt werden.
  • Farben
    Heutzutage sind Kompressionsstrümpfe nicht nur in Beige-Farbtönen erhältlich, sondern können ganz nach Wunsch auch bunt gestaltet werden. So lassen sich die Strumpfhosen mit verschiedenen Kleidungsstücken und Stilen kombinieren.

Merke: Abgesehen von rein optischen Anpassungen wie der Farbe muss der Arzt bei sämtlichen anderen Punkten konkrete Vorgaben machen, damit deine Kompressionsbestrumpfung exakt sitzt und wirkt. Wenn du Fragen zum Ablauf oder einzelnen Angaben hast, solltest du deinen behandelnden Arzt direkt darauf ansprechen.

Kompressionstherapie: Kosten tragen die Krankenkassen – bei Verordnung

Eine gute, konsequente Kompressionsbehandlung ist effektiv, aber auch aufwändig und langwierig. Wegen der Kosten für die Kompressionsbestrumpfung musst du dir jedoch keine Gedanken machen: Wird die Kompressionstherapie ärztlich verordnet und genehmigt, dann trägt die Krankenkasse die Kosten.

Beginnst du deine Behandlung gerade erst, kann es auch gut sein, dass du anfangs zwei Sätze an Kompressionsbekleidung erhältst. So ist gewährleistet, dass du immer eine Bestrumpfung zum Tragen hast, während sich die andere Strumpfhose gerade in der Wäsche befindet. Alle 6 Monate hast du im Rahmen deiner Kompressionstherapie das Recht auf einen neuen Kleidungssatz.

Ich hoffe, du hast in diesem Beitrag einige interessante Dinge über das Thema Kompressionsbestrumpfung erfahren und weißt nun besser Bescheid, wann und warum eine Kompressionstherapie angewandt wird. Viele weitere spannende Beiträge rund um das Thema Lipödem findest du hier in meinem Blog – oder du sicherst dir einfach alles Wissen auf einen Schlag in meinem eBook!

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